Soo, nun ist die Atlaskorrektur schon zwei Monate her und noch immer tut sich was
Ich hatte vor ein paar Tagen eine heftige, abartige Schmerzattacke im Kiefer, sowas hab ich noch nie erlebt. Außerdem habe ich seitdem
Ohrensausen, was aber auch auf ein Medikament (Limptar, das ist Chinin, habe ich eigenmächtig mal ausprobiert und werde es jetzt wieder absetzen) zurückgeführt werden könnte. Der Schmerz ist von der Nase in die Augen ausgestrahlt und mein ganzer Kiefer hat gepocht wie verrückt. Ich nehme eigentlich keine Schmerzmittel aber ich hab's dann in meiner Verzweiflung mit einer Tramadol versucht, leider erfolglos. Ich hab dann ein bisschen Feldenkrais für den Kiefer gemacht und den Schmerz "ausgesessen". Zum Glück hab ich übernächste Woche einen Termin zur Funktionsdiagnostik wegen meinem Biss und meinem Kiefer, ich nehme an das ist das nächste große Kapitel. Am Tag darauf waren die Shmerzen schon viel weniger, nur der Druck auf der Nase und das Ohrensausen hab ich noch, aber ich setze heute wie gesagt mal dieses Limptar wieder ab.
Außerdem habe ich gestern eine tolle Erfahrung gemacht. Wir sind im Internet auf die Schmerztherapie nach Liebscher- Bracht gestoßen und da sich das in Kombination mit meiner sensomotorischen Körpertherapie sehr gut anhörte, habe ich einen Termin gemacht, den ich gestern hatte.
Die Liebscher-Bracht Therapie ist eine Triggerpunkttherapie, die auf die Sehnenansätzen der Muskeln zielt. Hier werden immer besonders schmerzhafte Punkte bis zu zwei Minuten gedrückt bis der Schmerz nachlässt. Bei mir hat sich in der Bauchgegend um den Brustkorb herum ein Problem herauskristallisiert. Ich Scheine dort extrem verspannt zu sein und neben dem Solarplexus waren viele schmerzhafte Punkte. Die Therapeutin hat mir zwei Übungen mitgegeben, um meine Obere Bauchmuskulatur zu entspannen. Sie meinte ohne entspannte Bauchmuskeln ist mein ganzer Oberkörper nach vorn zusammengezogen und das kann auch den Nacken nicht lang werden lassen. Ähnliche Aussagen hat auch meine Körpertherapeutin getroffen, aber sie hat mehr das Bindegewebe am Bauch bearbeitet. Nun war gestern etwas sehr interessantes. Ich hatte von 2007 bis 2010 eine Angststörung, die sich in starkem Druck am Solarplexus, Atmenot und Herzrasen geäußert hat. Die Angststörung war deshalb ungewöhnlich, weil ich vor nichts Angst hatte. Ich hatte nur die Symptome als ob, aber es war nichts, vor was ich mich gefürchtet habe. Die Ärzte waren teilweise ratlos weil sich Angststörungen sonst meistens auf etwas konkretes beziehen oder der Mensch sich andauernd um etwas Sorgen macht etc, aber so war es bei mir nicht. Die Angstgefühle waren einfach da, von morgens bis Abends, und irgendwann hatte ich dann konkrete Angst vor der Angst, weil das Gefühl so ekelhaft war. Es hat sehr viel Kraft gekostet diese Ängste loszuwerden, viel Autogenes Training und Gedanken-Stopp-Techniken und irgendwann war ich die Angst los. Was sich jetzt so einfach anhört war schrecklich und furchtbar und ich hoffe, ich bekomme nie wieder so eine Angststörung.
Nun zurück zu gestern. Als die Therapeutin bestimmte Schmerzpunkte am Bauch gedrückt hat, konnte sie damit genau meine Angstsymptome reproduzieren. Ich hatte genau dieses widerliche Druckgefühl am Oberbauch und diese beklemmende, flache Atmung. Sie hat mir erklärt, dass stark verspannte Muskeln in der Bauchgegend auch den Solarplexus beeinflussen und ein Druck entsteht, der Beklemmungen auslöst. Ich vermute nun also, dass meine Angststörung keine Angststörung war (später als die Angst vor der Angst kam dann schon), sondern eine Extreme Muskelverspannung im Bauchbereich, die diese Auswirkungen gezeigt hat. Das erklärt auch, warum das Druckgefühl immer besser wurde, wenn ich mir den Bauch massiert habe. In der sensomotorischen Körpertherapie nach Dr. Pohl geht man eh davon aus, dass viele Angstsörungen und Depressionsformen muskuläre Ursachen haben aber gestern habe ich es am eigenen Leib erlebt. Und im Intenet findet man immer nur, dass Angstpatienten häufig auch chronische Verspannungen haben, was als Folge der Angst gewertet wird, aber vielleicht ist es ja die eigentliche Ursache. Psychopharmaka wirken ja auch muskelentspannend und schmerzlösend, und vielleicht ist das die eigentliche Wirkung bei Angstzuständen. Ich wurde damals nämlich auf meinen Hormonhaushalt hin getestet und es gab keine verminderten Werte, die auf eine hormonelle Angsterkrankung hingewiesen haben. Das wollte ich nur mal loswerden, weil ich beide Probleme kenne. Die Angst und die Schmerzen. Vielleicht hängt das viel mehr zusammen als von der Schulmedizin gegenwärtig vermutet wird.
Ich werde jedenfalls weiter über meine Terapien und Fortschritte berichten. Ein sehr positives Erlebnis mit Liebscher-Bracht hatte ich heute schon. Ich habe heute Nacht aus Versehen auf einem zerknüllten Kleidungsstück geschlafen und war links am Rücken komplett verspannt, von oben bis unten. Ich konnte mich nicht schmerzfrei bewegen und war ziemlich genervt. Auch Feldenkrais und Crosstrainer hat nichts gebracht. Dann habe ich mich einfach selbst getriggert. Ich habe am Rücken abgetastet, welche Punkte, die direkt mit den Rippen verbunden sind, wehtun, und habe jeden Punkt so lange gedrücktt, bis er nicht mehr wehgetan hat. Eine viertel Stunde später war ich so gut wie schmerzfrei, was bis jetzt angehalten hat. Bei meinem Kopf ist es leider nicht so einfach, weil da viel mehr Muskeln ihren Anteil haben und da kann man leider nicht nur ein paar Punkte drücken, aber wenn es lokal begrenzt ist scheint es wirklich Wunder bewirken zu können.