Atlaskorrektur - ein Tagebuch
Verfasst: 15/06/2012, 15:56
Liebe Forumsbesucher,
ich eröffne hier einen eigenen Thread um über meine täglichen Erfahrungen mit der Atlaskorrektur zu berichten. Erstens tue ich das für micvh, um Ergebnisse besser beurteilen zu können und zweitens für alle, die zweifeln und auf Infos hoffen oder einfach gerne lesen möchten, wie so eine Korrektur gewirkt hat (zumindest bei mir).
Zunächst zu meiner Vorgeschichte:
Ich hatte nie besondere Probleme mit Kopfweh, ich denke das hat sich alles in normalem Maß bewegt. Ich hatte vielleicht alle paar Wochen mal ein bisschen Kopfweh, habe eine Aspirin genommen und anschließend waren die Schmerzen innerhalb von einer halben Stunde weg. Ich habe von Geburt an eine Skoliose, aber das haben Ärzte nie als besonders kritisch gesehen und ich habe nie Krankengymnastik o.ä. dafür bekommen.
Im August 2009 dann war ich auf einem Volksfest und bin in einem Fahrgeschäft gefahren, das in der Luft fährt, sich überschlägt, ruckartig bewegt etc. Ich habe das schon 1000mal davor gemacht und mich wie jedes Jahr darauf gefreut. An diesem einen Tag im August aber habe ich mir in dem Fahrgeschäft den Kopf verrissen. Ich habe auf den Boden geschaut, weil ich dachte, ich hätte in der Zuschauermenge eine Freundin entdeckt, in dem Moment hat das Fahrgeschäft eine ruckartige Bewegung gemacht und ich habe mir den Hals verrissen. Ich hatte zunächst ein heisses, ziehendes Gefühl auf der (ich glaube) linken Seite, das ging aber schnell wieder weg. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und bin an dem Tag noch viele weitere, ähnliche Fahrgeschäfte gefahren. Es war ein toller Tag.
Am nächsten morgen dann bin ich mit hämmernden, bohrenden, entsetzlichen Kopfschmerzen aufgewacht, wie ich sie noch nie erlebt habe. Ich bin den ganzen Tag im Bett geblieben, meine obligatorische Aspirin hat nichts geholfen. Am nächsten morgen das selbe, die Schmerzen sind über Nacht geblieben. Auch am nächsten morgen keine Besserung. Langsam habe ich mir Sorgen gemacht. An Tag 4 war ich schon ziemlich beunruhigt und bin endlich zu meinem Hausarzt. Sie hat mir eine Halskrause mitgegeben, die ich eine Woche tragen sollte und hat etwas halbherzig Dorntherapie gemacht, mir stärkere Schmerzmittel empfohlen (Ibuprofen 800) und mich wieder heimgeschickt. Die Schmerzen wurden nicht besser. Nach einer weiteren Woche bin ich zum Chiropraktiker, der meinte, ich hätte in der HWS und BWS blockierte Wirbel und er hat sie deblockiert und mir empfohlen, 3x täglich 800 mg Ibuprofen zu nehmen, außerdem Tetrazepam. Es wurde etwas erträglicher, aber ich war nicht schmerzfrei. Ab da folgten zahllose Arztbesuche und Therapien. Ich habe Osteopathie ausprobiert, bin Nordic Walken gegangen (was kurzfristig eine große Erleichterung gebracht hat, aber keine komplette Schmerzfreiheit). Ich war diverse Male völlig aufgelöst und dem Wahnsinn nahe in der Notambulanz und habe Schmerzspritzen bekommen, ohne irgendeine Wirkung. Dann habe ich eine medikamentöse Schmerztherapie bekommen. Laut Arzt sollte das einen Elefanten ruhigstellen. Außer dass mir schwindlig war und ich ernsthafte Magenprobleme bekommen habe, habe ich auch damit keine Auswirkung auf meine Kopfschmerzen erzielen können. Ich musste aufhören joggen zu gehen und auch rudern, was ich früher gern gemacht habe, war unmöglich. Die Schmerzen waren zu stark. Ich habe angefangen in ein Rückenfitnesszentrum zu gehen und bis zu 5x die Woche meine Rücken-, Schulter- und Nackenmusuklatur zu trainieren. Die Schmerzen wurden schlimmer. Ich dachte jedesmal, mir bohrt jemand mit einem heissen Dolch in meine Muskulatur. Nach etwa einem dreiviertel Jahr habe ich das Training wieder aufgegeben. Ich habe Gymnastik gemacht, täglich bis zu 40 Minuten. Das hat kurzfristig Linderunge gebracht, aber auch nie völlige Schmerzfreiheit. Ich war bei der Akupunktur, habe eine Darmsanierung machen lassen und eine Beisschiene für nachts bekommen. Ich habe mir für 200 Euro ein TENS-Gerät gekauft, die Schmerzen wurden dadurch schlimmer. Ich war bis zu 40 mal bei der Krankengymnastik - ohne Wirkung. Irgendwann war der Schmerz chronisch. Ich hatte jeden Tag Kopfschmerzen, wenn auch manchmal nur sehr leicht, aber er war nie weg. Zusätzlich hatte ich heftige Migräneattacken, vor allem im Urlaub und am Wochenende. Manchmal aber auch einfach so unter der Woche. Während dieser Attacken hilft Bewegung und Kälte (nicht Wärme), aber immer nur kurzfristig. Ich bin zum Glück selbstständig und verdiene recht gut, deshalb konnte ich mir sowohl die ganzen (meist privaten) Therapien leisten und mir auch die Zeit dafür nehmen. Wäre ich eine Angestellte, wäre ich wahrscheinlich längt entlassen worden. Mein Nachbar ist Sporttherapeuth und hat angefangen, mich medizinisch zu massieren. Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber teilweise muss er bis zu 2 Stunden massieren, bis alle Verspannungen und Blockaden einigermaßen gelöst sind. Sowohl für ihn als auch für mich wahsinnig anstrengend. Irgendwann habe ich angefangen, Schmerzen im rechten Bein zu bekommen. Ziehende Schmerzen, ähnlich wie ich mir Rheuma vorstelle. Auch mein Knie tat unwahrscheinlich weh. Ich bekam langsam Panik, habe mich als eine einzige, riesige Baustelle gesehen, die nie wieder "gesund" wird. Dabei bin ich ja nicht krank. Abgesehen von den schlimmen Schmerzen bin ich völlig gesund. Und das macht es nicht unbedingt einfacher. Die Ursache für die Beinschmerzen war schließlich recht einfach festzustellen, ich hatte extreme Muskelverspannungen im unteren Rücken. Wenn mein Masseur diese Muskeln bearbeitet hat, sind die Schmerzen wie giftige Pfeile ins Bein geschossen. Also wieder "nur" Muskelverspannungen. Im Internet liest man so viel über Muskelverspannungen. Ausreichend Bewegung (mache ich), viel Trinken (mache ich), Wärme (hilft nicht), sich nicht zu sehr stressen (Stress löst ja bekanntlich auch Verspannungen aus), Magnesium (keine Wirkung) und so weiter. ich war völlig verzweifelt. Irgendwo da draußen musste es doch irgendetwas geben was mir hilft. Ich habe kein Krebs, kein MS, einfach "nur" Muskelverspannungen. Ich habe eine Ergonomieberatung druchführen lassen, mir einen höhenverstellbaren Schreibtisch zugelegt und eine Unterarmstütze, außerdem einen Stuhl für knapp 1500 Euro. Auch das alles hat meine Schmerzen nicht weniger werden lassen. Ich wurde immer wetterfühliger. Bei der kleinsten Wetterschwankung habe ich schlimme Migräneattacken und einen riesigen Druck auf den gesamten Schulter. Ich habe bestimmt noch mehr ausprobiert, ich habe nie aufgehört zu suchen, mich umzuhören und Therapien auszuprobieren, aber alles mehr oder weniger erfolglos. Immer öfter habe ich die Worte "das ist psychisch" gehört. Erst habe ich mich angegriffen und nicht ernst genommen gefühlt, aber irgendwann hab ich mich an diesen Strohhalm geklammert. Vielleicht war es ja wirklich so einfach - einfach über sich und seine Kindheit sprechen, den Knackpunkt finden und geläutert die Therapie verlassen. Kopfschmerzfrei. Fast schon trotzig habe ich mir einen Therapieplatz gesucht. Schon während der ersten Sitzung meinte mein Therapeut, dass er Stress bei mir klar als Faktor sieht, aber die Schmerzen für ihn nicht psychsosomatisch sind und mich zu einem befreundeten Neurologen geschickt. Dieser macht nun ein MRT (steht noch aus, es kommt erst im Juli) und möchte evtl. eine Strom- und Spritzentherapie mit mir machen. Er will aber erst das MRT abwarten. Auch war ich vor 1 Monat in einem Schmerzzentrum zum Erstgespräch. Hier wurde mir chronischer Soannungskopfschmerz vom Typ III und Miräne ohne Aura attestiert. Ich habe Antidepressiva verschrieben bekommen, die das Schmerzgedächtnis löschen sollen und die Schmerzschwelle redu´zieren, aber ich habe sie noch nicht genommen. Noch habe ich zu hohen Respekt davor, obwohl ich in meiner medikamentösen Schmerztherapiezeit sicher ganz andere Hämmer genommen habe. Im September habe ich einen Platz in der Schmerztherapie reserviert bekommen, ein zweiwöchiges, ambulantes Programm, währedn dem man sich mit anderen austauschen kann, Autogenes Trainig etc. erlernen soll und Übungen gezeigt bekommt. Ich habe mir eine Entscheidung noch nicht abgerungen, weil ich ja berufstätig bin. Zwei Wochen fehlen ist auch als selbsttsändiger schwierig. Autogenes Training und Progessive Muskelentspannung und Atemtherapie habe ich übrigens natürlich auch schon ausführlich praktiziert. Ich habe den Schmerz rausfließen lassen, ausgeatmet, verbrannt, aufgelöst, in Kisten gesteckt, ihm entgegengelächelt, mich ihm geöffnet, ihn "geschehen" lassen und mich ihm ganz hingegeben. Alles nicht erfolgreich. Ich habe versucht, den Schmerz anzunehmen, ihn zu akzeptieren, ihn als Teil meines Lebens zu begreifen. Ich habe "hingehört" was er mir sagen will. Ich habe überlegt "wozu brauche ich den Schmerz", was "bringt er mir", was gibt er mir und was will ich, was ich ohne Schmerz nicht bekomme? Da war nur ein großes nichts. Der Schmerz hat nicht geantwortet. ich wollte nur dass er weg ist. Weg weg weg. Und ich wollte gerne jedem Arzt und jedem "guten Freund" ins Gesicht schlagen, der mir geraten hat, "mich da nicht so reinzusteigern" oder mich nicht so viel damit zu beschäftigen. ich würde den Schmerz ja geradezu heraufbeschwören. Aber was sollte der Schmerz mir bringen? Aufmerksamkeit wie so gerne von Pseudopsychologen propagiert? Ja, Aufmerksamkeit von Freundne und Familie, die mich lieben, die mich aber eher traurig als hämisch fröhlich stimmt, den die Menschen leiden mit mir. Mitleid brauche ich auch nicht, denn die ständigen gut gemeinten Gute Besserungs-Wünsche und "Tut mir so leid dass du heut wieder Kopfweh hast und nicht auf meinen Geburtstag kannt. Gute Besserung"-SMS habe ich mehr als satt. Ich will am Leben teilhaben, auf Geburtstage gehn, Sport machen, mich ins Freibad legen. Und das alles OHNE Kopfweh. Ich habe es satt, Freunden gegenüber Schuldgefühle zu haben, weil ich sie so oft versetze und ich habe es satt, nicht einfach lustige Wochenendtrips mit meinem Freund unternehmen zu können. Ich habe es satt, die traurigen Augen meiner Familie und engsten Freunde zu sehen und ich habe es satt von Ärzten nicht ernst genommen zu werden. Ich schwanke regelmäßig zwischen totaler Euphorie, wenn wir eine neue Therapieentdecken oder einen neuen Erfahrungsbericht im Internet lesen, und zwischen tiefer Traurigkeit, wenn wieder ein Tag schon morgens mit pochenden Schläfen beginnt. Satt satt satt.
Soweit zu meiner aktuellen Situation. Und nun zu zwei Therapien, die ich nun begonnen habe und über die ich hier breichten will.
Vor kurzem sind wir im Internet auf die sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl gestossen. Sie hatte selbst jahrelang Schmerzen, bei denen keiner wusste, woher sie kommen, und hat irgendwann angefangen sich selbst zu therapieren. Ihre Grundannahme ist, dass verschiedenste Schmerzen im ganzen Körper von Fehlhaltungen, Fehlbelastungen und darasu resultierenden dauerverspannten Muskeln stammen. Und dass diese Verspannungen und das Schmerzgedächtnis dauerhaft wieder rückgängig gemacht werden können und nicht nur, wie viele Ärzte behaupten, mit Medikamenten irgendwie eingedämmt werden können. Ich habe mir das Buch von Frau Dr. Pohl gekauft (Unerklärliche Becshwerden, über amazon bestellbar). Es war wie eine kleine Offenbarung für mich. Ein Mensch, dem es geht wie mir, irgendwo da draußen, der wieder geheilt ist. Ein Wunder. Ich habe das Buch an einem Stück verschlungen und angefangen mich selbst zu beobachten. Ich habe mich nackt vor einen Spiegel gestellt, so, wie ich denke, dass ch gerade und aufrecht stehen würde. Mein Masseur hat das ganze fotografiert und dann haben wir gemeinsam die Fotos analysiert. Die rechte Schulter extrem hochgezogen, die rechte Beckenseite schief und eingeknickt, das linke Schulterblatt hängt freudlos nach unten und meine Beine sehen aus, als würde ich versuchen, ein sexy Posing zu machen aber für mich fühlen sie sich völlig gerade an. Ein Anhaltspunkt!!! Ich bin schief. Völlig verquer und schief. Noch am selben Tag habe ich angefangen meine rechte Schulter bewusst nach unten zu ziehen. Das war die ersten Tage ein Kraftakt, aber mittlerweile ist sie wie ganz selbstverständlich auf der gleichen Höhe wie meine linke. Ich habe sofort einen Termin mit einer sensomotorischen Körpertheraupeuthin in Bad Kissingen ausgemacht. 1,5 Stunden Autofahrt, aber egal. ich hatte Glück und schon nach 2 Wochen einen Termin, der war Ende Mai. jemand hatte abgesagt, normal sind mehrere Wochen Wartezeit. Die Körpertherapeuthin lies mich erst einmal laufen. Ich bin im Schulterbereich völlig steif und bewege meinen Oberkörper quasi gar nicht. Mein Kopf hängt beim laufen nach unten und sieht immer auf den Boden.
Mein Körpergewicht ist auf beide Beine ungleich verteilt, rechts wird mein Körper mit fast 7 Kilo mehr belastet als links, bei einem Körpergewicht von 54 Kilo eine ganze Menge. Meine gesamte Bauchmuskulatur ist extrem verspannt, deswegen hat sie erst einmal eine recht schmerzhafte Unterhautbindegewebsmassage am Bauch durchgeführt. danach dachte ich, ich mekre zum ersten Mal, dass ich keinen Bauch habe. Die Muskulatur war völlig frei. Sie meinte, man muss von unten anfangen. Nur den Nacken und die Schultern zubehandeln, wäre nicht hilfreich, man muss den Organismus und den Skelettapparat als ganzes begreifen. Das hat mir eingeleuchtet. Sie hat mir verboten, immer die Beine übereinanderzuschlagen im Sitzen. Auch das war erst einmal ein Kraftakt. Wie von Zauberhand wollte mein rechtes Bein automatisch über mein linkes rutschen, sobald ich mich hingelegt oder gesetzt habe. Nach mehreren Tagen Übungen habe ich es geschafft, auch dieses Muster völlig abzulegen. Auch laufe ich ganz anders. Ich habe mir angewöhnt, wie beim Nordic Walking, leicht meine rechte Schulter nach vorne zu schwingen, wenn mein rechtes Bein vorgeht und umgekehrt. Ich sehe die Welt mit anderen Augen, mein Kopf blickt beim laufen nach vorne und sieht nicht nur den Boden. Auch das hat ein paar tage gedauert, mittlerweile habe ich es drin. Sie hat mir verschiedene Übungen mitgegeben, die ich zuhause täglich mache. Die Übungen funktionieren so, dass man erst einmal extrem in die Verspannung geht, dann leicht löst und zurückgeht, dann wieder ein Stück in die Verspannung geht, wieder löst usw. Außerdem habe ich eine Übung für den Beckenboden gezeigt bekommen, um ihn zu lösen und zu stärken. Nächste Woche Dienstag habe ich meinen zweiten Termin. Die Körpertherapeutin war von Atlantomed sehr angetan. Ich habe ihr erzählt, dass ich einen Termin ausgemacht habe, und sie hat mir zugeraten und meinte, dass das eine große Hilfe sein kann. Auch mit der Autorin des Buches, Frau Dr. Pohl hatte sie gesprochen, und auch sie war überzeutg, dass ich es ausprobieren soll. Übrigens auch die Ärzte des Schmerzzentrums, in dem ich war. Sie hatten zwar eine andere Atlaskorrekturmethode vorgeschlagen, aber waren überzeugt, es könnte mich voranbringen. Immerhin gehen die sensomotorische Körpertherapie und die Atlasmethode nach Atlantomed ja Hand in Hand. Beide haben den selben Ansatz, setzen es nur anders um.
Nun zu Atlantomed.
Gestern war mein Termin in Bayern. ich hatte zwei Stunden Fahrt, mein Freund hat mich gefahren, da die Atlantomed Spezialistin meinte, dass ich danach recht erschlagen und müse sein könnte. Um 13.30 war der Termin. ich war nervös und aufgeregt. Würde heute mein Leben 2.0 anfangen? Würde ich geheilt, wie durch ein Wundermittel? Ich hoffte es so sher und war doch so skeptisch.
Die Atlantomed Spezialistin war wahbsinnig nett. Bodenständig und fröhlich. Sie ist Physiotherapeutin und Osteopathin, Atlantomed ist nur ein Teilgebiet Ihres Behandlungsspektrums. Erst hatten wir ein ausführliches Beratungsgespräch. Schon vor der Behandlung meinte sie, dass Atlantomed nichts für stark psychisch angeschlagenen Menschen ist, da man nach der Behandlung evtl. mit starken körperlichen Reaktionen rechnen muss und nicht jeder Mensch das verkraftet. Mich sah sie als psychisch stabil genug an, um evetntuell erst einmal ein paar schlimme Monate zu verkraften. ich war insgeheim nicht ganz so optimistisch wie sie aber ich hatte mich wochenlang auf der Atlantomed-Website informiert und mir mein neues Leben in den schillerndsten farben ausgemalt, also war ich zu allem bereit. Notfalls auch dazu, einen steinigen Weg zu gehen. Sie hat noch vor der Behandlung festgestellt, dass meine Kiefermuskulatur extrem verspannt ist, und ich habe ihr erzählt, dass ich eine Beißschiene trage. Sie meinte, dass ich, unabhängig von der Atlaskorrektur, meinen Kiefer zusätzlich behandeln lassen soll. Der neu gerichtete Atlas könnte das ganze zwar entspannen und begünstigen, aber mein Kiefer deutet darauf hin, dass da ein noch tieferes Problem vorhanden ist. Insgeheim sollte ich versuchen, weniger "verbissen" zu sein. Schwierig für einen Menschen, der sich ja wirklich seit drei Jahren durch eine Schmerzhölle beisst, aber ich werde es versuchen. Auch das mit dem Kiefer werde ich nächste Woche bei meinem zweiten Sensomotorik-Termin ansprechen.
Die Atlantomed Spezialistin hat meinen Atlas ertastet und festgestellt, dass er nicht korrekt sitzt (was ja aber anscheinend bei fast allen menschen so ist). Nicht alle Menschen müssen Schmerzen haben, nur weil der Alas schief steht. Aber mit Skoliose, Fehlhaltungen und einem Schleudertrauma kann die Sache eben anders aussehen. Zunächst haben wir Fotos von mir vor einer Wand gemacht, von hinten, der Seite und von der Drehfähigkeit des Kopfes. Dann ging es los.
Sie hat erst mit zwei Geräten die Muskulatur an der Wibelsäule gelockert. Gelockert klingt so nett, aber ich würde es mehr als "malträtiert" beschreiben. Es fühlte sich an, wie wenn jemand mit kleinen Presslufthämmern an der Wirbelsäule entlang geht. Durch meine ständigen Triggerpunktmassagen bin ich aber Schmerz gewöhnt, es war also gut auszuhalten. Schlimm wurde es, als sie an die Halswirbelsäule ist. Mein ganzer Kopf hat virbriert und gezittert, aber insgesamt hat die Massage ca. 30 Minuten gedauert. Es war also ok. Anschließend hat sie den Atlas erneut betastet, er lies sich jetzt schon viel besser fühlen. Ich dagegen fühlte mich "zermatscht" und völlig seltsam. Dann hat sie immer wieder mit dem kleinen Gerät an verschiedenen Stellen am Hals den Atlas punktuell bearbeitet und ihn so in die (hoffentlich) richtige Position gebracht. Mir wurde immer wieder leciht übel. Ich sollte das sofort sagen, weil sie dann gleich aufgejört hat. Zwischendrin musste ich mal kurz einen Schluck trinken und die beine hochlegen. Das war aber wirklich alles in Ordnung und wir haben uns Minute für Minute vorgearbeitet. irgendwann meinte sie, es wäre jetzt gut. der Atlas ist in seiner richtigen Position. Ich war ganz froh, dass es vorbei war. Mein Schädel hat gedröhnt und die Stellen, die sie an der HWS bearbeitet hat, haben gepocht. Anschließend hat sie noch Wirbelblockaden an der gesamten Wirbelsäule gelöst und an besonders schmerzhaften Stellen nachmassiert.
Danach ging es an die Nachher-Fotos. Ich muss zugeben, ich habe mich nicht plötzlich "aufrechter" oder "mehr ich" gefühlt oder ähnliches, dafür war ich einfach zu durchgerüttelt. Auf den Fotos aber konnte man schon erste Erfolge sehen. Gerade auf dem Foto, das von der Seite aufgenommen worden war. Mein Hohlkreuz war deutlich besser und meine Schultern gingen mehr nach hinten. Ich muss dazusagen, dass ich mich in keinster Weise bemüht habe, irgendwie extra grade dazustehen um mich selbst zu bescheissen. Ich war wirklich gerader. Auf dem Foto von vorne konnte man sehen, das meine Ohren nun auf gleicher Höhe saßen und auf dem Kopffoto war zu sehen, dass sich mein Kopf ein ganzes Stück weiter drehen lies. Mein Hauptproblem war immer noch deutlich sichtbar: Der Knick, den ich rechts auf der Höhe meiner Taille hab. Der kommt von der Skoliose. Sie meinte, dass sich das noch geben kann durch die Atlaskorrektur, aber dass sie zusätzlich Probleme bei mir im Magen- Bauchbereich vermutet. Auch das bin ich ja bei der sensomotorischen Körpertherapie mit der Bindegewebsmassage bereits angegangen und habe auch speziell dafür schon eine Übung bekommen. Ich bin also insgesamt auf einem sehr guten Weg und habe das gefühl, sowohl mit der Atlantomed Spezialistin als auch mit der Körpertheraputin zwei tolle, kompetente Frauen an meiner Seite zu haben, die eigentlich beide unabhängig voneinander zu den gleichen Schlüssen kommen. Ich habe mich bei meiner Atlantomed Spezialistin jedenfalls bestens aufgehoben gefühlt und ihr
Vertrauen können.
Auf der Autorückfahrt (mein Freund ist gefahren) habe ich die ersten Reaktionen gemerkt. Ich wurde wahnsinnig müde und hab erst einmal fast eine Stunde geschlafen. Mein altes problem mit dem schmerzenden bein rechts hat sich zurückgemeldet und auch mein Knie und mein Fuß hatten wieder diesen ziehenden Schmerz. Zuhause bin ich dann erst einmal in die Badewanne, dazu hatte mir die Atlantomed Spezialistin geraten, um Muskelkater vorzubeugen. Anschließend habe ich die Übungen gemacht, die die Körpertherapeutin mir gezeigt hat. Ich hatte ein großes Bedürfnis mich zu bewegen und bin in der Wohnung auf- und abgelaufen. Später hat meine Nase angefangen zu laufen und ich habe Kopfschmerzen im Bereich der Nase bekommen. Mein Freund war bei jedem neuen Schmerz gleich völlig aus dem Häuschen, weil er das als gutes Zeichen sieht. Man weiß zwar nicht was es tut, aber irgendetwas tut sich.
Die Nacht war dann ziemlich seltsam. Ich war hellwach und aufgekratzt und konnte schlecht schlafen. Ich hatte Kopfschmerzen und war trotzdem sehr gut gelaunt. Die Nacht war aber dementsprechend kurz.
ich eröffne hier einen eigenen Thread um über meine täglichen Erfahrungen mit der Atlaskorrektur zu berichten. Erstens tue ich das für micvh, um Ergebnisse besser beurteilen zu können und zweitens für alle, die zweifeln und auf Infos hoffen oder einfach gerne lesen möchten, wie so eine Korrektur gewirkt hat (zumindest bei mir).
Zunächst zu meiner Vorgeschichte:
Ich hatte nie besondere Probleme mit Kopfweh, ich denke das hat sich alles in normalem Maß bewegt. Ich hatte vielleicht alle paar Wochen mal ein bisschen Kopfweh, habe eine Aspirin genommen und anschließend waren die Schmerzen innerhalb von einer halben Stunde weg. Ich habe von Geburt an eine Skoliose, aber das haben Ärzte nie als besonders kritisch gesehen und ich habe nie Krankengymnastik o.ä. dafür bekommen.
Im August 2009 dann war ich auf einem Volksfest und bin in einem Fahrgeschäft gefahren, das in der Luft fährt, sich überschlägt, ruckartig bewegt etc. Ich habe das schon 1000mal davor gemacht und mich wie jedes Jahr darauf gefreut. An diesem einen Tag im August aber habe ich mir in dem Fahrgeschäft den Kopf verrissen. Ich habe auf den Boden geschaut, weil ich dachte, ich hätte in der Zuschauermenge eine Freundin entdeckt, in dem Moment hat das Fahrgeschäft eine ruckartige Bewegung gemacht und ich habe mir den Hals verrissen. Ich hatte zunächst ein heisses, ziehendes Gefühl auf der (ich glaube) linken Seite, das ging aber schnell wieder weg. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und bin an dem Tag noch viele weitere, ähnliche Fahrgeschäfte gefahren. Es war ein toller Tag.
Am nächsten morgen dann bin ich mit hämmernden, bohrenden, entsetzlichen Kopfschmerzen aufgewacht, wie ich sie noch nie erlebt habe. Ich bin den ganzen Tag im Bett geblieben, meine obligatorische Aspirin hat nichts geholfen. Am nächsten morgen das selbe, die Schmerzen sind über Nacht geblieben. Auch am nächsten morgen keine Besserung. Langsam habe ich mir Sorgen gemacht. An Tag 4 war ich schon ziemlich beunruhigt und bin endlich zu meinem Hausarzt. Sie hat mir eine Halskrause mitgegeben, die ich eine Woche tragen sollte und hat etwas halbherzig Dorntherapie gemacht, mir stärkere Schmerzmittel empfohlen (Ibuprofen 800) und mich wieder heimgeschickt. Die Schmerzen wurden nicht besser. Nach einer weiteren Woche bin ich zum Chiropraktiker, der meinte, ich hätte in der HWS und BWS blockierte Wirbel und er hat sie deblockiert und mir empfohlen, 3x täglich 800 mg Ibuprofen zu nehmen, außerdem Tetrazepam. Es wurde etwas erträglicher, aber ich war nicht schmerzfrei. Ab da folgten zahllose Arztbesuche und Therapien. Ich habe Osteopathie ausprobiert, bin Nordic Walken gegangen (was kurzfristig eine große Erleichterung gebracht hat, aber keine komplette Schmerzfreiheit). Ich war diverse Male völlig aufgelöst und dem Wahnsinn nahe in der Notambulanz und habe Schmerzspritzen bekommen, ohne irgendeine Wirkung. Dann habe ich eine medikamentöse Schmerztherapie bekommen. Laut Arzt sollte das einen Elefanten ruhigstellen. Außer dass mir schwindlig war und ich ernsthafte Magenprobleme bekommen habe, habe ich auch damit keine Auswirkung auf meine Kopfschmerzen erzielen können. Ich musste aufhören joggen zu gehen und auch rudern, was ich früher gern gemacht habe, war unmöglich. Die Schmerzen waren zu stark. Ich habe angefangen in ein Rückenfitnesszentrum zu gehen und bis zu 5x die Woche meine Rücken-, Schulter- und Nackenmusuklatur zu trainieren. Die Schmerzen wurden schlimmer. Ich dachte jedesmal, mir bohrt jemand mit einem heissen Dolch in meine Muskulatur. Nach etwa einem dreiviertel Jahr habe ich das Training wieder aufgegeben. Ich habe Gymnastik gemacht, täglich bis zu 40 Minuten. Das hat kurzfristig Linderunge gebracht, aber auch nie völlige Schmerzfreiheit. Ich war bei der Akupunktur, habe eine Darmsanierung machen lassen und eine Beisschiene für nachts bekommen. Ich habe mir für 200 Euro ein TENS-Gerät gekauft, die Schmerzen wurden dadurch schlimmer. Ich war bis zu 40 mal bei der Krankengymnastik - ohne Wirkung. Irgendwann war der Schmerz chronisch. Ich hatte jeden Tag Kopfschmerzen, wenn auch manchmal nur sehr leicht, aber er war nie weg. Zusätzlich hatte ich heftige Migräneattacken, vor allem im Urlaub und am Wochenende. Manchmal aber auch einfach so unter der Woche. Während dieser Attacken hilft Bewegung und Kälte (nicht Wärme), aber immer nur kurzfristig. Ich bin zum Glück selbstständig und verdiene recht gut, deshalb konnte ich mir sowohl die ganzen (meist privaten) Therapien leisten und mir auch die Zeit dafür nehmen. Wäre ich eine Angestellte, wäre ich wahrscheinlich längt entlassen worden. Mein Nachbar ist Sporttherapeuth und hat angefangen, mich medizinisch zu massieren. Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber teilweise muss er bis zu 2 Stunden massieren, bis alle Verspannungen und Blockaden einigermaßen gelöst sind. Sowohl für ihn als auch für mich wahsinnig anstrengend. Irgendwann habe ich angefangen, Schmerzen im rechten Bein zu bekommen. Ziehende Schmerzen, ähnlich wie ich mir Rheuma vorstelle. Auch mein Knie tat unwahrscheinlich weh. Ich bekam langsam Panik, habe mich als eine einzige, riesige Baustelle gesehen, die nie wieder "gesund" wird. Dabei bin ich ja nicht krank. Abgesehen von den schlimmen Schmerzen bin ich völlig gesund. Und das macht es nicht unbedingt einfacher. Die Ursache für die Beinschmerzen war schließlich recht einfach festzustellen, ich hatte extreme Muskelverspannungen im unteren Rücken. Wenn mein Masseur diese Muskeln bearbeitet hat, sind die Schmerzen wie giftige Pfeile ins Bein geschossen. Also wieder "nur" Muskelverspannungen. Im Internet liest man so viel über Muskelverspannungen. Ausreichend Bewegung (mache ich), viel Trinken (mache ich), Wärme (hilft nicht), sich nicht zu sehr stressen (Stress löst ja bekanntlich auch Verspannungen aus), Magnesium (keine Wirkung) und so weiter. ich war völlig verzweifelt. Irgendwo da draußen musste es doch irgendetwas geben was mir hilft. Ich habe kein Krebs, kein MS, einfach "nur" Muskelverspannungen. Ich habe eine Ergonomieberatung druchführen lassen, mir einen höhenverstellbaren Schreibtisch zugelegt und eine Unterarmstütze, außerdem einen Stuhl für knapp 1500 Euro. Auch das alles hat meine Schmerzen nicht weniger werden lassen. Ich wurde immer wetterfühliger. Bei der kleinsten Wetterschwankung habe ich schlimme Migräneattacken und einen riesigen Druck auf den gesamten Schulter. Ich habe bestimmt noch mehr ausprobiert, ich habe nie aufgehört zu suchen, mich umzuhören und Therapien auszuprobieren, aber alles mehr oder weniger erfolglos. Immer öfter habe ich die Worte "das ist psychisch" gehört. Erst habe ich mich angegriffen und nicht ernst genommen gefühlt, aber irgendwann hab ich mich an diesen Strohhalm geklammert. Vielleicht war es ja wirklich so einfach - einfach über sich und seine Kindheit sprechen, den Knackpunkt finden und geläutert die Therapie verlassen. Kopfschmerzfrei. Fast schon trotzig habe ich mir einen Therapieplatz gesucht. Schon während der ersten Sitzung meinte mein Therapeut, dass er Stress bei mir klar als Faktor sieht, aber die Schmerzen für ihn nicht psychsosomatisch sind und mich zu einem befreundeten Neurologen geschickt. Dieser macht nun ein MRT (steht noch aus, es kommt erst im Juli) und möchte evtl. eine Strom- und Spritzentherapie mit mir machen. Er will aber erst das MRT abwarten. Auch war ich vor 1 Monat in einem Schmerzzentrum zum Erstgespräch. Hier wurde mir chronischer Soannungskopfschmerz vom Typ III und Miräne ohne Aura attestiert. Ich habe Antidepressiva verschrieben bekommen, die das Schmerzgedächtnis löschen sollen und die Schmerzschwelle redu´zieren, aber ich habe sie noch nicht genommen. Noch habe ich zu hohen Respekt davor, obwohl ich in meiner medikamentösen Schmerztherapiezeit sicher ganz andere Hämmer genommen habe. Im September habe ich einen Platz in der Schmerztherapie reserviert bekommen, ein zweiwöchiges, ambulantes Programm, währedn dem man sich mit anderen austauschen kann, Autogenes Trainig etc. erlernen soll und Übungen gezeigt bekommt. Ich habe mir eine Entscheidung noch nicht abgerungen, weil ich ja berufstätig bin. Zwei Wochen fehlen ist auch als selbsttsändiger schwierig. Autogenes Training und Progessive Muskelentspannung und Atemtherapie habe ich übrigens natürlich auch schon ausführlich praktiziert. Ich habe den Schmerz rausfließen lassen, ausgeatmet, verbrannt, aufgelöst, in Kisten gesteckt, ihm entgegengelächelt, mich ihm geöffnet, ihn "geschehen" lassen und mich ihm ganz hingegeben. Alles nicht erfolgreich. Ich habe versucht, den Schmerz anzunehmen, ihn zu akzeptieren, ihn als Teil meines Lebens zu begreifen. Ich habe "hingehört" was er mir sagen will. Ich habe überlegt "wozu brauche ich den Schmerz", was "bringt er mir", was gibt er mir und was will ich, was ich ohne Schmerz nicht bekomme? Da war nur ein großes nichts. Der Schmerz hat nicht geantwortet. ich wollte nur dass er weg ist. Weg weg weg. Und ich wollte gerne jedem Arzt und jedem "guten Freund" ins Gesicht schlagen, der mir geraten hat, "mich da nicht so reinzusteigern" oder mich nicht so viel damit zu beschäftigen. ich würde den Schmerz ja geradezu heraufbeschwören. Aber was sollte der Schmerz mir bringen? Aufmerksamkeit wie so gerne von Pseudopsychologen propagiert? Ja, Aufmerksamkeit von Freundne und Familie, die mich lieben, die mich aber eher traurig als hämisch fröhlich stimmt, den die Menschen leiden mit mir. Mitleid brauche ich auch nicht, denn die ständigen gut gemeinten Gute Besserungs-Wünsche und "Tut mir so leid dass du heut wieder Kopfweh hast und nicht auf meinen Geburtstag kannt. Gute Besserung"-SMS habe ich mehr als satt. Ich will am Leben teilhaben, auf Geburtstage gehn, Sport machen, mich ins Freibad legen. Und das alles OHNE Kopfweh. Ich habe es satt, Freunden gegenüber Schuldgefühle zu haben, weil ich sie so oft versetze und ich habe es satt, nicht einfach lustige Wochenendtrips mit meinem Freund unternehmen zu können. Ich habe es satt, die traurigen Augen meiner Familie und engsten Freunde zu sehen und ich habe es satt von Ärzten nicht ernst genommen zu werden. Ich schwanke regelmäßig zwischen totaler Euphorie, wenn wir eine neue Therapieentdecken oder einen neuen Erfahrungsbericht im Internet lesen, und zwischen tiefer Traurigkeit, wenn wieder ein Tag schon morgens mit pochenden Schläfen beginnt. Satt satt satt.
Soweit zu meiner aktuellen Situation. Und nun zu zwei Therapien, die ich nun begonnen habe und über die ich hier breichten will.
Vor kurzem sind wir im Internet auf die sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl gestossen. Sie hatte selbst jahrelang Schmerzen, bei denen keiner wusste, woher sie kommen, und hat irgendwann angefangen sich selbst zu therapieren. Ihre Grundannahme ist, dass verschiedenste Schmerzen im ganzen Körper von Fehlhaltungen, Fehlbelastungen und darasu resultierenden dauerverspannten Muskeln stammen. Und dass diese Verspannungen und das Schmerzgedächtnis dauerhaft wieder rückgängig gemacht werden können und nicht nur, wie viele Ärzte behaupten, mit Medikamenten irgendwie eingedämmt werden können. Ich habe mir das Buch von Frau Dr. Pohl gekauft (Unerklärliche Becshwerden, über amazon bestellbar). Es war wie eine kleine Offenbarung für mich. Ein Mensch, dem es geht wie mir, irgendwo da draußen, der wieder geheilt ist. Ein Wunder. Ich habe das Buch an einem Stück verschlungen und angefangen mich selbst zu beobachten. Ich habe mich nackt vor einen Spiegel gestellt, so, wie ich denke, dass ch gerade und aufrecht stehen würde. Mein Masseur hat das ganze fotografiert und dann haben wir gemeinsam die Fotos analysiert. Die rechte Schulter extrem hochgezogen, die rechte Beckenseite schief und eingeknickt, das linke Schulterblatt hängt freudlos nach unten und meine Beine sehen aus, als würde ich versuchen, ein sexy Posing zu machen aber für mich fühlen sie sich völlig gerade an. Ein Anhaltspunkt!!! Ich bin schief. Völlig verquer und schief. Noch am selben Tag habe ich angefangen meine rechte Schulter bewusst nach unten zu ziehen. Das war die ersten Tage ein Kraftakt, aber mittlerweile ist sie wie ganz selbstverständlich auf der gleichen Höhe wie meine linke. Ich habe sofort einen Termin mit einer sensomotorischen Körpertheraupeuthin in Bad Kissingen ausgemacht. 1,5 Stunden Autofahrt, aber egal. ich hatte Glück und schon nach 2 Wochen einen Termin, der war Ende Mai. jemand hatte abgesagt, normal sind mehrere Wochen Wartezeit. Die Körpertherapeuthin lies mich erst einmal laufen. Ich bin im Schulterbereich völlig steif und bewege meinen Oberkörper quasi gar nicht. Mein Kopf hängt beim laufen nach unten und sieht immer auf den Boden.
Mein Körpergewicht ist auf beide Beine ungleich verteilt, rechts wird mein Körper mit fast 7 Kilo mehr belastet als links, bei einem Körpergewicht von 54 Kilo eine ganze Menge. Meine gesamte Bauchmuskulatur ist extrem verspannt, deswegen hat sie erst einmal eine recht schmerzhafte Unterhautbindegewebsmassage am Bauch durchgeführt. danach dachte ich, ich mekre zum ersten Mal, dass ich keinen Bauch habe. Die Muskulatur war völlig frei. Sie meinte, man muss von unten anfangen. Nur den Nacken und die Schultern zubehandeln, wäre nicht hilfreich, man muss den Organismus und den Skelettapparat als ganzes begreifen. Das hat mir eingeleuchtet. Sie hat mir verboten, immer die Beine übereinanderzuschlagen im Sitzen. Auch das war erst einmal ein Kraftakt. Wie von Zauberhand wollte mein rechtes Bein automatisch über mein linkes rutschen, sobald ich mich hingelegt oder gesetzt habe. Nach mehreren Tagen Übungen habe ich es geschafft, auch dieses Muster völlig abzulegen. Auch laufe ich ganz anders. Ich habe mir angewöhnt, wie beim Nordic Walking, leicht meine rechte Schulter nach vorne zu schwingen, wenn mein rechtes Bein vorgeht und umgekehrt. Ich sehe die Welt mit anderen Augen, mein Kopf blickt beim laufen nach vorne und sieht nicht nur den Boden. Auch das hat ein paar tage gedauert, mittlerweile habe ich es drin. Sie hat mir verschiedene Übungen mitgegeben, die ich zuhause täglich mache. Die Übungen funktionieren so, dass man erst einmal extrem in die Verspannung geht, dann leicht löst und zurückgeht, dann wieder ein Stück in die Verspannung geht, wieder löst usw. Außerdem habe ich eine Übung für den Beckenboden gezeigt bekommen, um ihn zu lösen und zu stärken. Nächste Woche Dienstag habe ich meinen zweiten Termin. Die Körpertherapeutin war von Atlantomed sehr angetan. Ich habe ihr erzählt, dass ich einen Termin ausgemacht habe, und sie hat mir zugeraten und meinte, dass das eine große Hilfe sein kann. Auch mit der Autorin des Buches, Frau Dr. Pohl hatte sie gesprochen, und auch sie war überzeutg, dass ich es ausprobieren soll. Übrigens auch die Ärzte des Schmerzzentrums, in dem ich war. Sie hatten zwar eine andere Atlaskorrekturmethode vorgeschlagen, aber waren überzeugt, es könnte mich voranbringen. Immerhin gehen die sensomotorische Körpertherapie und die Atlasmethode nach Atlantomed ja Hand in Hand. Beide haben den selben Ansatz, setzen es nur anders um.
Nun zu Atlantomed.
Gestern war mein Termin in Bayern. ich hatte zwei Stunden Fahrt, mein Freund hat mich gefahren, da die Atlantomed Spezialistin meinte, dass ich danach recht erschlagen und müse sein könnte. Um 13.30 war der Termin. ich war nervös und aufgeregt. Würde heute mein Leben 2.0 anfangen? Würde ich geheilt, wie durch ein Wundermittel? Ich hoffte es so sher und war doch so skeptisch.
Die Atlantomed Spezialistin war wahbsinnig nett. Bodenständig und fröhlich. Sie ist Physiotherapeutin und Osteopathin, Atlantomed ist nur ein Teilgebiet Ihres Behandlungsspektrums. Erst hatten wir ein ausführliches Beratungsgespräch. Schon vor der Behandlung meinte sie, dass Atlantomed nichts für stark psychisch angeschlagenen Menschen ist, da man nach der Behandlung evtl. mit starken körperlichen Reaktionen rechnen muss und nicht jeder Mensch das verkraftet. Mich sah sie als psychisch stabil genug an, um evetntuell erst einmal ein paar schlimme Monate zu verkraften. ich war insgeheim nicht ganz so optimistisch wie sie aber ich hatte mich wochenlang auf der Atlantomed-Website informiert und mir mein neues Leben in den schillerndsten farben ausgemalt, also war ich zu allem bereit. Notfalls auch dazu, einen steinigen Weg zu gehen. Sie hat noch vor der Behandlung festgestellt, dass meine Kiefermuskulatur extrem verspannt ist, und ich habe ihr erzählt, dass ich eine Beißschiene trage. Sie meinte, dass ich, unabhängig von der Atlaskorrektur, meinen Kiefer zusätzlich behandeln lassen soll. Der neu gerichtete Atlas könnte das ganze zwar entspannen und begünstigen, aber mein Kiefer deutet darauf hin, dass da ein noch tieferes Problem vorhanden ist. Insgeheim sollte ich versuchen, weniger "verbissen" zu sein. Schwierig für einen Menschen, der sich ja wirklich seit drei Jahren durch eine Schmerzhölle beisst, aber ich werde es versuchen. Auch das mit dem Kiefer werde ich nächste Woche bei meinem zweiten Sensomotorik-Termin ansprechen.
Die Atlantomed Spezialistin hat meinen Atlas ertastet und festgestellt, dass er nicht korrekt sitzt (was ja aber anscheinend bei fast allen menschen so ist). Nicht alle Menschen müssen Schmerzen haben, nur weil der Alas schief steht. Aber mit Skoliose, Fehlhaltungen und einem Schleudertrauma kann die Sache eben anders aussehen. Zunächst haben wir Fotos von mir vor einer Wand gemacht, von hinten, der Seite und von der Drehfähigkeit des Kopfes. Dann ging es los.
Sie hat erst mit zwei Geräten die Muskulatur an der Wibelsäule gelockert. Gelockert klingt so nett, aber ich würde es mehr als "malträtiert" beschreiben. Es fühlte sich an, wie wenn jemand mit kleinen Presslufthämmern an der Wirbelsäule entlang geht. Durch meine ständigen Triggerpunktmassagen bin ich aber Schmerz gewöhnt, es war also gut auszuhalten. Schlimm wurde es, als sie an die Halswirbelsäule ist. Mein ganzer Kopf hat virbriert und gezittert, aber insgesamt hat die Massage ca. 30 Minuten gedauert. Es war also ok. Anschließend hat sie den Atlas erneut betastet, er lies sich jetzt schon viel besser fühlen. Ich dagegen fühlte mich "zermatscht" und völlig seltsam. Dann hat sie immer wieder mit dem kleinen Gerät an verschiedenen Stellen am Hals den Atlas punktuell bearbeitet und ihn so in die (hoffentlich) richtige Position gebracht. Mir wurde immer wieder leciht übel. Ich sollte das sofort sagen, weil sie dann gleich aufgejört hat. Zwischendrin musste ich mal kurz einen Schluck trinken und die beine hochlegen. Das war aber wirklich alles in Ordnung und wir haben uns Minute für Minute vorgearbeitet. irgendwann meinte sie, es wäre jetzt gut. der Atlas ist in seiner richtigen Position. Ich war ganz froh, dass es vorbei war. Mein Schädel hat gedröhnt und die Stellen, die sie an der HWS bearbeitet hat, haben gepocht. Anschließend hat sie noch Wirbelblockaden an der gesamten Wirbelsäule gelöst und an besonders schmerzhaften Stellen nachmassiert.
Danach ging es an die Nachher-Fotos. Ich muss zugeben, ich habe mich nicht plötzlich "aufrechter" oder "mehr ich" gefühlt oder ähnliches, dafür war ich einfach zu durchgerüttelt. Auf den Fotos aber konnte man schon erste Erfolge sehen. Gerade auf dem Foto, das von der Seite aufgenommen worden war. Mein Hohlkreuz war deutlich besser und meine Schultern gingen mehr nach hinten. Ich muss dazusagen, dass ich mich in keinster Weise bemüht habe, irgendwie extra grade dazustehen um mich selbst zu bescheissen. Ich war wirklich gerader. Auf dem Foto von vorne konnte man sehen, das meine Ohren nun auf gleicher Höhe saßen und auf dem Kopffoto war zu sehen, dass sich mein Kopf ein ganzes Stück weiter drehen lies. Mein Hauptproblem war immer noch deutlich sichtbar: Der Knick, den ich rechts auf der Höhe meiner Taille hab. Der kommt von der Skoliose. Sie meinte, dass sich das noch geben kann durch die Atlaskorrektur, aber dass sie zusätzlich Probleme bei mir im Magen- Bauchbereich vermutet. Auch das bin ich ja bei der sensomotorischen Körpertherapie mit der Bindegewebsmassage bereits angegangen und habe auch speziell dafür schon eine Übung bekommen. Ich bin also insgesamt auf einem sehr guten Weg und habe das gefühl, sowohl mit der Atlantomed Spezialistin als auch mit der Körpertheraputin zwei tolle, kompetente Frauen an meiner Seite zu haben, die eigentlich beide unabhängig voneinander zu den gleichen Schlüssen kommen. Ich habe mich bei meiner Atlantomed Spezialistin jedenfalls bestens aufgehoben gefühlt und ihr
Vertrauen können.
Auf der Autorückfahrt (mein Freund ist gefahren) habe ich die ersten Reaktionen gemerkt. Ich wurde wahnsinnig müde und hab erst einmal fast eine Stunde geschlafen. Mein altes problem mit dem schmerzenden bein rechts hat sich zurückgemeldet und auch mein Knie und mein Fuß hatten wieder diesen ziehenden Schmerz. Zuhause bin ich dann erst einmal in die Badewanne, dazu hatte mir die Atlantomed Spezialistin geraten, um Muskelkater vorzubeugen. Anschließend habe ich die Übungen gemacht, die die Körpertherapeutin mir gezeigt hat. Ich hatte ein großes Bedürfnis mich zu bewegen und bin in der Wohnung auf- und abgelaufen. Später hat meine Nase angefangen zu laufen und ich habe Kopfschmerzen im Bereich der Nase bekommen. Mein Freund war bei jedem neuen Schmerz gleich völlig aus dem Häuschen, weil er das als gutes Zeichen sieht. Man weiß zwar nicht was es tut, aber irgendetwas tut sich.
Die Nacht war dann ziemlich seltsam. Ich war hellwach und aufgekratzt und konnte schlecht schlafen. Ich hatte Kopfschmerzen und war trotzdem sehr gut gelaunt. Die Nacht war aber dementsprechend kurz.